Major Upgrade, Please

Die Stereoanlage für 4300 Euro – mit Neat Acoustics Creek

Wenn sich die Gelegenheit ergibt, sollte man seiner Passion (Musik) entsprechend huldigen.

Hunderte wertvoller Jazz-Aufnahmen, eine Vergangenheit in Klaus Doldingers Band, und viel Zeit. Warum, so fragte sich der Kunde, sollte man sich da nicht wirklich mal um die Wiedergabesituation kümmern? Die Gelegenheit war da und über einen längeren Zeitraum haben wir gemeinsam genau dies getan.

Die vorhandene, unwahrscheinlich große (aber sehr leichte) Stereoanlage von Sony hatte ihre Schuld längst getan: Zwei 1,5m große Lautsprecher aus pappeähnlichem Werkstoff, dazu ein riesiger Subwoofer und ein einteiliges Element mit 5 funktional abgetrennten Geräten aus Plastik. War bestimmt mal ganz schön teuer.

Der per Apple Airport Express (AirPlay) angeschlossene Apple iMac Computer, auf dem die Musik in iTunes liegt sollte weiterhin Schaltzentrale bleiben, dazu noch ein Streamingdienstleister kommen.

Herausgekommen ist eine rein britische Lösung: Herz ist der ausgesprochen kräftige Verstärker Evolution 100A von Creek. Das sehr schlanke Äussere täuscht definitiv: Er liefert üppige, echte 110 Watt an den 8 ohmigen Widerstand der zierlichen Standlautsprecher von Neat Acoustics, Modell Motive SX2. Nur 76 Zentimeter hoch, aus feinem schwarzen Eichenfurnier auf stabilem MDF. Da sie recht nah an der Wand stehen, war wichtig, dass das Bassreflexrohr nicht unbedingt nach hinten strahlt. Hier ist es im Fuß integriert, so dass die tiefen Frequenzen sich gleichmäßig ausbreiten können.

Um die gesamte Kette vom Computer über den analogen Verstärker und die Lautsprecher zu optimieren und die Wandlung von digitaler Musik nicht dem in die Jahre gekommenen Apple Airport Express zu überlassen, haben wir noch einen Spitzen-DAC hinzugenommen. Der Vorteil des Apple Gerätes ist, dass der Ausgang sowohl analog per Cinch, als auch digital über ein optisches Kabel Signale ausgeben kann. Wählt man die Cinch-Variante, wandelt der Airport Express. Wählt man den optischen Weg, so wandelt der ausgewählte externe Wandler. Apple legte bei dem Preis des Express keinen unbedingt großen Wert auf die Qualität der Wandlung – das ist nachvollziehbar. Der audiolab M-DAC ist legendär. Heute gibt es würdige Nachfolger in Form des M-DAC+ (für das Hifi Rack) und des M-DAC mini, welcher pures Understatement ist und wunderbar im Hintergrund bleiben kann. Die Leistung ist tadellos: Top ESS Sabre Chips sowie eine Class A JFET Output Stage werten die Musik maximal auf. Zuletzt haben wir noch ein tolles kleines DAB Radio aus deutscher Fertigung von Technisat (Digitradio 100) angeschlossen und so kristallklaren digitalen Klang von Deutschlandradio etc. ermöglicht. Und für die viele Zeit, Musik zu entdecken hat der Kunde noch eine Einführung in das Spotify-Premium-Universum erhalten. Künftig von iMac sowie iPhone steuerbar.

Der Klang in diesem etwa 25qm typischen Wohnzimmer ist mit vorher nicht vergleichbar. Kräftige Tiefen lassen Kontrabässe auf der Bühne stehen, klarste Höhen die Becken schwirren, dazu entscheidende Mitten, die keinerlei Details der Aufnahmen verheimlichen. Es entsteht die so wichtige Bühne, direkt vor dem Sofa. Wir sind sehr zufrieden!